“Meet-US“ in den Englisch-Leistungskursen der Q1

Am Freitag, den 19. Januar 2024 erhielten die Englisch-Leistungskurse der Q1 im Rahmen des „Meet-US“-Programms der amerikanischen Botschaft, der amerikanischen Konsulate und der Fulbright-Stiftung Besuch von Fulbright-Stipendiat Finn Connor. Ziel des Begegnungs- und Austauschprogramms ist es, SchülerInnen authentische Sichtweisen auf Leben und Kultur der USA zu vermitteln – und das gelang Connor auf ausgesprochen kurzweilige Weise. So spannte Connor den Bogen von seiner persönlichen Familien-Geschichte und dem Zuzug früherer Generationen in die USA über die Geschichte des amerikanischen Traumes, die erzielten Fortschritte und Umsetzungsdefizite beim amerikanischen Traum bis hin zur Rolle der USA in einem neuen, globalen Kräftefeld. Einblicke in das amerikanische Parteiensystem und Prognosen zu möglichen Verläufen der US-Präsidentschaftswahlen führten die Diskussion in unmittelbar aktuelle und spannende Themenfelder. Kein Wunder, dass die SchülerInnen trotz der Komplexität des englischsprachigen Vortrags aufmerksam zuhörten und engagiert mitdiskutierten.

Unsere SchülerInnen erhielten so die wertvolle Gelegenheit, abiturrelevanten Stoff zu wiederholen und zu vertiefen wie die verschiedenen Definitionen des amerikanischen Traums beginnend mit “Life, liberty and the pursuit of happiness“ in der Unabhängigkeitserklärung über die erste 1931 von James Truslow Adams konkreter verfasste Definition, die auch explizit Frauen, unterschiedliche Ausgangsbedingungen bei der Erreichung gewünschter Lebensziele sowie den monetären Aspekt mit einschließt zu der von Martin Luther King explizit geforderten Gültigkeit für Menschen aller Ethnien, Nationalitäten und Glaubensbekenntnissen. In diesem Kontext wurden auch noch einmal Pull- und Push-Faktoren von Immigration in die USA, die Abschaffung der Sklaverei am Ende des Civil War, das mit religiösem Sendungsbewusstsein als Manifest Destiny legitimierte Westward Movement sowie die stark verbreiteten Zweifel am amerikanischen Traum zur Zeit der Great Depression und die Wiederbelebung dieses Konzepts durch den Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft ab dem 2. Weltkrieg thematisiert.

Auch Kritik an der mangelnden Umsetzung dieses Konzepts u.a. für die indigene Bevölkerung der USA, Frauen und ethnische Minderheiten sowie Immigranten, die nicht aus Europa stammen, wurde auf ansprechende Weise mit Cartoons präsentiert, über die die Schülerinnen und Schüler dann auch immer wieder miteinander sowie im Plenum auf Englisch ins Gespräch kamen.

Ein wesentlicher Diskussionspunkt war auch die Rolle der USA in einem veränderten globalen Kräftefeld. Dabei wurde die weiterhin vorhandene weltweite amerikanische Militärpräsenz thematisiert und hinterfragt. Der wirtschaftliche Zusammenschluss BRICS und der Siegeszug der asiatischen Pop-Gruppe BTS wurden als Zeichen einer möglichen Ablösung der USA als führende Nation hin zu mehr Multipolarität angesprochen, was ebenfalls Anlass zu Rückfragen und Diskussion bot.

Zu guter letzt gab es noch eine Kurzeinführung in das amerikanische Wahlsystem sowie den mittels Umfrage-Ergebnissen vermittelten Eindruck, dass Donald Trump bei den Wahlen zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner erneut führt. In einer abschließenden Frage-Runde wurde dann u.a. noch die “Critical Race Theory“ sowie ein Defunding der amerikanischen Polizei zugunsten von Präventionsmaßnahmen (z.B. im Drogenhandel) und einer Reduktion der (weltweit höchsten Zahl an!) Gefängnis-Insassen thematisiert. Angesichts der so ausführlich und ansprechend vorbereiteten und fundiert vorgetragenen Präsentation sowie ebenso kenntnisreich beantworteter Fragen bedankten sich die SchülerInnen bei Finn O‘Connor mit großem Applaus und einer Flasche BG-Wein. Damit die SchülerInnen unserer Schule auch in den kommenden Jahren vom “Meet-US“ Programm profitieren können, werden die Englisch-LehrerInnen sicherstellen, dass das BG auf der Pinnwand des “Meet-US“ Programms angemeldet bleibt.

 

Dr. Jacqueline Monschau