Freiwilliges Soziales Jahr an unserer Partnerschule

Nach  unserem Abitur am BG 2023, sind wir drei, Hannah Klahn, Florian Heller und ich, Elias Gierth, nach Peru an unsere Partnerschule gegangen, um dort ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren.  Ab Oktober arbeiteten wir für acht Monate als Englischlehrer am Colegio L. v. Beethoven und lebten in Arequipa, einer der schönsten Städte Perus und des lateinamerikanischen Kontinents. In der Primaria, der Grundschule des Colegios, hatten wir drei jeder unsere eigenen Klassen, in denen wir eigenständig Englisch unterrichteten. Der Unterricht fand natürlich noch auf einem recht niedrigen Leistungsniveau statt, dennoch haben wir versucht, die Stunden spielerisch und abwechslungsreich zu gestalten, was bei den Kindern immer für große Begeisterung sorgte. Als unsere spanischen Sprachkenntnisse fortgeschritten genug waren, unterrichteten wir auch in der Secundaria, der weiterführenden Schule des Colegios. In den höheren Klassen war das Niveau schon so hoch, dass wir bereits englische Grammatik und Übungen zum Lese- und Hörverstehen mit den Schülern machen konnten. Mit der Zeit wurden wir immer mehr Teil der „Familia Beethoviana“, freundeten uns mit Kollegen an und bauten ein immer intensiveres Verhältnis zu unseren Schülern auf, was uns in der Regel durch ausführliche Umarmungseinheiten vor und nach dem Unterricht gezeigt wurde. Die Erfahrungen, die wir an der Schule in dieser Zeit machen konnten, waren einzigartig! Einzigartig durch die Liebe, Dankbarkeit und Gastfreundlichkeit, die wir jeden Tag erfahren durften. Und einzigartig dadurch, dass wir miterleben konnten, wie eine Schule für teilweise sehr arme Kinder zu einem „Safe Place“ und einem perspektivschaffenden Ort wurde. 

Auch das Leben außerhalb der Schule war toll, hat uns viele Erfahrungen sammeln lassen und uns in vieler Hinsicht zu reiferen Menschen gemacht. Die ersten Wochen hatten wir zwar Probleme mit der Anpassung an die neuen Lebensverhältnisse. Das besserte sich aber von Tag zu Tag. Wir schlossen neue Freundschaften, wurden Teil einer arequipenischen Gastfamilie und konnten immer flüssiger Spanisch sprechen. Dienstags sind Florian und ich regelmäßig mit peruanischen Freunden Fußball spielen gegangen, während Hannah mehrmals die Woche eine Tanzschule besuchte. Donnerstags gab es abends einen Salsa- und Bachata- Tanzkurs, an dem wir oft teilnahmen. Am Wochenende sind wir meist zum Avelino, einem der größten Märkte der Stadt gefahren, um für erschwingliche Preise frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Den Sonntag haben wir häufig in unserer Gastfamilie verbracht. Die gemeinsame Zeit bot uns einen wechselseitigen kulturellen Austausch und zudem für uns einen Einblick in das peruanische Familienleben.

Je länger wir in Arequipa lebten, umso mehr fühlten wir uns als Teil der peruanischen Gesellschaft und dem Leben vor Ort. Wir haben uns rundum wohl gefühlt, der Abschied war schwer, war aber kein „Adios!“ sondern ein „Hasta pronto!“

 

Elias Gierth, Florian Heller und Hannah Klahn Abi 2023