Allein die Ankündigung eines Ausflugs in das benachbarte Museum König sorgte für Begeisterung bei den Schüler*innen der 5c. Auch wenn die eine und der andere zu bedenken gab, dass man bereits in der Grundschule dort gewesen sei und es somit nichts Neues sei. Dabei hatten sie allerdings die Rechnung ohne Prof. Dr. Wolfgang Böhme gemacht, dem ehemaligen Abteilungsleiter Wirbeltiere des Museums, der höchstpersönlich eine Führung hinter die Kulissen in die Schlangensammlung des Forschungstraktes für uns vorbereitet hatte.
Gesagt, getan wurde an einem verhangenen Freitag im Dezember die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte besuchte die Schlangensammlung, die andere erhielt eine Führung in der Dauerausstellung im Erdgeschoss des Museums. Danach wurde getauscht.
Beide Stationen stellten sich als sehr lehrreich und faszinierend heraus. So konnte man sich im Museum in die Ferne von Savanne über Regenwald bis hin zur Arktis träumen. Für Überraschungen sorgte z. B. die Giraffe, die Zeugin der Unterzeichnung des Grundgesetzes wurde oder das Nashorn, das bei einem Einbruch vor einigen Jahren seiner Hörner beraubt wurde, welche aber aufgrund des hohen Wertes auf dem Schwarzmarkt längst durch Attrappen ausgetauscht waren.
Die Sammlung hingegen machte zunächst einen sehr unscheinbaren Eindruck. Bis auf vier aufgespannte Schlangenhäute gab es nur graue Metallschränke soweit das Auge reichte. Es dauerte aber nicht lange und Prof. Böhme hielt strahlend ein großes Glasgefäß mit in Alkohol konservierten Ringelnattern aus dem Ahrtal in der Hand. Auch die größte Schlange der Welt – eine Anakonda – hat einen Platz in der Sammlung. Da es aber gar nicht so einfach ist, eine Schlange, die bis zu 9m lang und 250 kg schwer werden kann, in Glasgefäßen unterzubringen, konnte hier nur der Kopf konserviert werden. Allein dieser reichte, um einem einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen. Wenig später wurde uns dann neben vielem anderen auch noch an konservierten Königskobras der Unterschied zwischen Würge- und Giftschlangen erklärt und die faszinierenden Sinnesorgane der Schlangen gezeigt.
Auch wenn sich alle sehr viel Zeit für uns nahmen, verging die Zeit wie im Flug und weit über zwei Stunden später, verabschiedeten wir Prof. Böhme und die beiden Museumsexpert*innen mit einem großen Applaus.
Jennifer Bartels & Andreas Paffenholz