„Guten Tag, mein Name ist ...“. Oftmals beginnen Sätze in unserem Alltag mit diesem Satz. Wir stellen uns vor und erfahren die Namen unseres Gegenübers. Dabei kann bereits das Hören oder Lesen eines Namens entweder Sympathie auslösen oder aber schlimmstenfalls auch das Gegenteil. Ein Name ist so viel mehr als einfach nur ein Wort oder eine Idee unserer Eltern – ein Name ruft Assoziationen hervor, ein Name bleibt in Erinnerung – ein Name schafft Identität.
Am 12. und 13.06.23 nannten die Schülerinnen und Schüler des Q1-Literaturkurses unter der Leitung von Frau Bartels und Frau Fröhlich die Dinge beim Namen und führten das Theater „Der Vorname“ (franz. Le Prénom) von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière auf.
Im Theaterstück laden Elisabeth und Stefan ihre Familie (Elisabeths Bruder Thomas, dessen schwangere Freundin Anna sowie Adoptivbruder René) zum Abendessen ein. Influencerin Anna, die selbst erst später zum Abendessen erscheint, erwartet ein Kind und der arrogante Immobilienmakler Thomas erlaubt sich einen Scherz, indem er verkündet, dass sie ihren Sohn Adolf nennen werden.
„Du nennst deinen Sohn doch nicht ... wie Hitler? Das ist nicht dein Ernst!“ fragt Stefan Berger seinen Schwager Thomas Böttcher entgeistert.
Es herrscht Fassungslosigkeit, Ungläubigkeit, Entsetzen ...
Was als entspannter und ausgelassener Familienabend beginnt, endet schließlich in einer erhitzten Diskussion, einem verbalen Schlagabtausch über richtige und falsche Vornamen, der immer weiter eskaliert und schließlich eine Reihe neuer Geheimnisse der Familie ans Licht bringt.
Auf der Bühne wurde gestritten, geschrien, auf den Tisch gehauen, telefoniert, gelacht, gegessen, getrunken, beleidigt, geraucht, mit Trauben geworfen, geweint, getröstet, geschlagen und sich letzten Endes wieder versöhnt.
Und so fing alles an
Bis zum Bühnenspiel war es jedoch ein sehr aufregender und z.T. auch kräftezehrender Weg. Zu Beginn des Kurses wurde der Schwerpunkt erst einmal daraufgelegt herauszufinden, welche Stärken und Talente die Schülerinnen und Schüler mitbrachten. Nach einigen Rollenspielen, kleineren Filmprojekten und zahlreichen Diskussionen stellte sich dem Kurs die Frage, welche Darstellungsform wir letztendlich präsentieren möchten: Film oder Theater?
Diese Entscheidung war schwieriger, als anfänglich gedacht und so fand sich der geeignete Kompromiss, eine Mischform zu erarbeiten, die aus einem Vorspann-Video mit anschließendem Übergang ins Bühnenspiel bestand.
Wenige Schülerinnen und Schüler hatten bereits Bühnenerfahrung, einige kannten sich mit Kameraführung und Schnitttechnik aus und wiederum andere hatten Interesse daran, kreativ mitzuwirken und z.B. Texte zu überarbeiten. So ergaben sich schnell Interessensgruppen, die sich auf ihr Gebiet spezialisieren konnten.
Gerade die letzten Wochen vor den Aufführungen waren herausfordernd und spannend, doch der gesamte Kurs zeigte enormes Durchhaltevermögen, Engagement und Teamgeist trotz so mancher organisatorischer Schwierigkeiten, Proben an Wochenenden, sehr langen Drehtagen und vieler Änderungswünsche hinsichtlich des Vorspann-Videos oder den Plakaten und Flyern. Auch die Technik-AG übernahm essenzielle Aufgaben, kümmerte sich um Licht und Ton und setzte stets all unsere Wünsche und Ideen sowohl während unserer Proben als auch bei den Aufführungen um.
Mit jedem aufgehängten Plakat, mit jedem Flyer und jeder verkauften Eintrittskarte wurde es schließlich realer und die Aufregung wuchs.
Und dann war es so weit
Die ersten Worte wurden auf der Bühne gesprochen und der gesamte Q1-Literaturkurs fieberte mit. Von Pumuckl über Adidas zu Gandhi, die beiden Abende boten Unterhaltung für Jung und Alt und es wurde viel gelacht und ordentlich geklatscht: Die Arbeit hat sich gelohnt!
Ein Resümee über den Literaturkurs:
„Der Literaturkurs war für mich immer eine Möglichkeit, Spaß zu haben und aufzuatmen in der sonst schon manchmal stressigen Schulzeit. Obwohl wir uns am Anfang nicht sicher waren, ob und wie das alles hinhaut, ist durch die gute Zusammenarbeit der Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen am Ende ein schönes Stück entstanden und man blickt auf ein tolles Jahr zurück. Abschließend kann man nur sagen: super Leute und super Atmosphäre!“ (Caspar Groß, Q1)
„Mir hat der Literaturkurs in der Q1 super gefallen. Der Kurs bietet eine Abwechslung zu den sonstigen Fächern an, macht Spaß und lässt den Einzelnen seine Talente erkennen. Der Kurs ist total vielfältig und mit Frau Bartels und Frau Fröhlich als Lehrerinnen wurden wir bei Ups and Downs stets toll beraten sowie begleitet. Ich würde den Kurs immer wieder wählen!“
(Anna-Maria Koll, Q2)
Ein Artikel von Leni Bindl, Anna-Maria Koll, Caspar Groß, Paula Fröhlich und Jennifer Bartels