Besuch des Theaterstücks "Ottla" in der Kölner Synagoge

Das Theaterstück thematisiert das Leben von Ottla, die mit vollem Namen Ottla Davidová hieß und jüdischen Glaubens war, während des zweiten Weltkriegs hauptsächlich nach ihrer Deportation 1942 nach Theresienstadt. Zuvor trennte sie sich von ihrem Mann Josef, der „Arier“ war, da sie der Überzeugung war, sie würde so ihre Familie schützen. In ihrer Zeit in Theresienstadt war sie eine Betreuerin von Kindem in einem Waisenhaus, wo sie den Arzt Felix kennenlernte, der ebenfalls jüdisch war. Während des Theaterstückes werden einige Briefe von Ottla an ihre Töchter vorgetragen. Sie schafft es einen Transport vorerst zu vermeiden, da ihr der Arzt Felix dabei hilft, allerdings trägt sie sich für einen zweiten Transport freiwillig ein, um mit einigen Kindem aus Polen, die vor kurzer Zeit traumatisiert in Theresienstadt ankamen, mitzukommen. Felix versucht sie davon abzuhalten, aber es gelingt ihm nicht sie zu überzeugen, weshalb sie mit dem Transport nach Ausschwitz kommt und dort vergast wird. Nach dem Kriegsende sucht ihre Tochter Vera sie, allerdings trifft sie nur auf Felix, der sich ebenfalls auf die Suche nach Ottla gemacht hat.

Die Geschichte von Ottla lässt, besonders als Theaterstück, einen Perspektivwechsel zu, da man sich in ihre Figur gut hineinversetzen konnte und einem die Geschehnisse somit nähergebracht wurden. Also hat das Theaterstück Ottlas Geschichte berührend dargestellt und gezeigt, dass, obwohl sie nur eine von zahlreichen Opfern der Shoah ist, sich ihre Geschichte aber dadurch auszeichnet, dass sie ihr Leben geopfert hat, um bis ans Ende für die Waisenkinder dazusein. Außerdem wurde durch die meist fehlende oder nur leise Musik ein Fokus auf den Ernst der Handlung gelegt, weshalb auch die Stimmung dementsprechend ernst war. Dadurch, dass das Theaterstück kein glückliches Ende hatte, wurde erneut verdeutlicht, wie schrecklich die Zeit des 2. Weltkriegs war.

Anschließend an das Theaterstück begann das Publikumsgespräch mit der Schauspielerin von Ottla, die einige Fragen beantwortete, wie zum Beispiel woher sie die Idee des Theaterstückes hatten. Ebenfalls wurde ein kurzer Film gezeigt, der von einem Lied auf Hebräisch untermalt wurde. Zuerst brachte der Film einige Fragen auf, weil zu dem Lied beispielsweise Szenen aus dem Krieg in Israel gezeigt wurden, was viele vorerst im Kontext des Theaterstückes nicht deuten konnten. Erst durch das weitere Gespräch wurde die Verwirrung gelöst, da durch den Liedtext klar wurde, dass der Film der jüdischen Bevölkerung Hoffnung in schweren Zeiten geben soll, was sowohl zu der heutigen Lage in Israel passt als auch zu der Zeit des 2. Weltkrieges. Dieser Film wurde in Verbindung mit Ottla gesetzt, da Ottlas Tod genau 80 Jahre vor den Geschehnissen in Israel am 7. Oktober war.

 

Mila Vossel (10C), Franziska Naumann (10A)