Besuch der lit.COLOGNE

In der Aula des Kölner Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums konnte die Klasse 10A erst kürzlich bei einer Lesung im Rahmen der lit.Cologne spannende Eindrücke über das neu erschienene Jugendbuch „Long Road“ von Kevin Brooks gewinnen.

Der Roman, ein düsterer Thriller, in dem es um die Brüder Cole und Ruben geht, die eine Frau und eine Äffin aus der Gewalt zweier Verbrecher befreien und dabei selbst in das Visier der Verbrecher geraten, wurde dabei von dem Moderator Tobias Goldfarb und Kevin Brooks, dem Autor des Buches, in Auszügen vorgelesen und besprochen.

Nach einer einstündigen Bahnfahrt nach Köln und einem kurzen Gespräch über den Einsturz des Kölner Stadtarchivs trafen wir im Gymnasium ein und wurden klassenweise in die Aula geleitet. Zu Beginn der Lesung wurde Kevin Brooks vom Moderator vorgestellt und der Autor las das erste Kapitel seines Buches in der Originalsprache Englisch vor, welches danach erneut von Tobias Goldfarb auf Deutsch vorgelesen wurde.

Aufgrund einer Unterbrechung durch eine von einem der Zuhörer geworfenen Stinkbombe hatten wir eine längere Pause, bevor danach auf das Kapitel bezogene Fragen gestellt wurden. Kevin Brooks stellte im Rahmen dieser Fragerunde fest, dass die in seinen Büchern häufig geschaffene düstere Atmosphäre aus seinem Inneren kommt, da er versucht, seine Geschichten so realitätsnah wie möglich zu schreiben, und der Meinung ist, dass man sich auch mit Themen wie dem Tod und der Gewalt intensiv beschäftigen sollte.

Um noch eine andere Seite des Romans vorzustellen, wurde ein weiteres Kapitel aus der Mitte des Buches, welches sehr viel Action enthielt, vorgelesen, bei dem die Äffin zum ersten Mal vorkam. Darauf bezogen erklärte Kevin Brooks, dass Tiere seiner Meinung nach sehr viel weiser und freundlicher als Menschen seien, weshalb er Tiere den Menschen vorziehe. Daher spielten Tiere in seinen Geschichten typischerweise eine große Rolle als Unterstützung der Hauptcharaktere.

Schließlich gab es eine Fragerunde für das Publikum, in der sich die meisten Fragen auf die Publikation des Buches bezogen. Dieser Prozess der Verlagsfindung und Vertragsabschlüsse, so Brooks, sei am Anfang seiner Karriere sehr schwierig gewesen.

Als wir nach dem offiziellen Ende der Lesung als Klasse noch einmal die Möglichkeit bekamen, ihm persönlich Fragen zu stellen, antwortete er sehr viel offener und ausführlicher als zuvor, woran man merkte, dass er persönliche Gespräche bevorzugte. Wir erfuhren, dass er vor seiner Tätigkeit als Autor schon viele künstlerische Berufe ausprobiert hatte, aber seine Liebe zum Schreiben schon immer am stärksten gewesen war. Außerdem sei er durch seine Beobachtungen von anderen Menschen und der Umwelt sehr inspiriert, wobei seine Ideen für Geschichten aber aus seinem Inneren und seinen Erfahrungen entstehen würden. Durch seine gut nachvollziehbaren Antworten wirkte er auf uns sehr authentisch.

Insgesamt wurden durch die jeweils verschiedenen Stimmen und Vortragsstile des Moderators und des Autors während des Lesens unterschiedliche, aber immer unheilvolle Stimmungen vermittelt, die sehr gut zum Stil des Buches passten und Interesse am Weiterlesen des Buches bei uns weckten.

 

Beatrice Raccanelli und Alissia Bauer