„Israel ist der einzige Ort für uns. Es ist der einzige Ort, an dem wir Juden sicher sind“, erklärten die israelischen Jugendlichen Yair und Elya aus Haifa den Schüler*innen des Beethoven-Gymnasiums.
Am 24. Juni besuchten sie EF-Kurse, um in diesen schwierigen Zeiten über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Dabei berichteten sie auch über ihre Erlebnisse am 7. Oktober 2023: „Die Zeit war wie eingefroren“, sagt Elya, die bei den Attacken eine Freundin verlor. Der Verlust riss sie in ein tiefes Loch, aus dem sie sich nur mühsam wieder herauskämpfen konnte.
Auch Yair, der zwei Freunde, die im Krieg Ende 2023 gefallen sind, verloren hat, spricht über die psychische Belastung, die der Krieg hinterlässt. Besonders geholfen habe ihnen ihr Einsatz bei ehrenamtlichen Hilfsaktionen für Menschen, die aus den überfallenen Siedlungen fliehen mussten. Auch deshalb werden beide ein soziales Jahr absolvieren, bevor sie ihren verpflichtenden Militärdienst antreten. Denn sie glauben fest daran: Gemeinsam kann man jede Krise überwinden.
Auch von ihren Erfahrungen mit Antisemitismus berichteten sie den interessierten Schüler*innen. Mittlerweile haben sie sogar Angst, im Ausland auf offener Straße Hebräisch zu sprechen: „Wir können nicht mehr unbekümmert und offen jüdisch sein in Deutschland.“ Yair erzählt von der entfremdenden Behandlung durch Mitmenschen: „Wir können die Leute hinter unserem Rücken flüstern hören.“ Auch der Hass im Netz, der ihrer Meinung nach inzwischen zum Trend geworden ist, macht ihnen zu schaffen. Bei der Parole „From the River to the Sea“ fragen sie sich, wo darin Platz für ihre Heimat bleibt. Besonders bedrückt sie jedoch, wie wenig über das Schicksal der entführten israelischen Geiseln gesprochen wird und wie gleichgültig viele auf deren grausame Behandlung reagieren.
Eigentlich wären sie am liebsten schon wieder bei ihren Familien in ihrer Heimatstadt gewesen. Doch wegen der Raketenangriffe aus dem Iran wurde ihre Rückreise um mehr als eine Woche verschoben. Resignation kommt aber für sie nicht in Frage. Denn sie sehen es als Aufgabe ihrer Generation, eine friedliche und tolerante Zukunft auch im Hinblick auf das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern zu gestalten.
Für beide ist klar: Gespräche wie dieses am BG mit Gleichaltrigen geben ihnen Hoffnung auf genau diese Zukunft.
Aaron Gregor EF
